ZF gilt als Pionier des Beifahrer-Dachairbags. Er hilft, Personen unterschiedlichster Größe und in verschiedenen Sitzpositionen zu schützen. Der im Dachhimmel verbaute Airbag kann eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Airbags darstellen.
Der Beifahrer freut sich: Das Handschuhfach ist geräumiger und auf dem Bildschirm vor ihm läuft während der Fahrt ein Film. Möglich macht das Mehr an Platz und Gestaltungsfreiheit ein Airbag, der im Dachhimmel verbaut ist.
Seine Premiere feierte der Beifahrer-Dachairbag (Engl. Bag-in-Roof; BiR) im Jahr 2014. Der Start der dritten Generation des Airbags begann 2020. ZF gilt als Pionier dieses innovativen Rückhaltesystems und ist einer von wenigen Anbietern auf dem Markt. „Unser im Dach verbauter Airbag ist eine vollwertige Alternative zum klassisch im Armaturenbrett verbauten Airbag und bietet neben der Sicherheit wertvolle Designfreiheiten“, erklärt Alfonso Bustos, Gruppenleiter bei ZF Spain Airbag Engineering.
Der Dachairbag kann dazu beitragen, Insassen unterschiedlichster Größe und in verschiedenen Sitzpositionen zu schützen. Der zusammengefaltete Luftsack ist über der Windschutzscheibe im Dachhimmel montiert. Bei einem Frontalaufprall entfaltet er sich von oben nach unten entlang der Windschutzscheibe und trägt dazu bei, die Person auf dem Beifahrersitz zu schützen. Im Vergleich zu konventionell montierten Airbags kann der Bag-in-Roof für neue Sitzpositionen beim automatisierten Fahren einen erweiterten Insassenschutz bieten.
Diese Animation zeigt, wie sich der Airbag vor dem Beifahrer von oben nach unten entlang der Windschutzscheibe entfaltet. Das fortschrittliche Rückhaltesystem erhöht die Sicherheit.
Das Airbagsystem ist kompakt und leicht. Es ist als einstufige Version mit einem Volumen von bis zu 160 Litern oder als zweistufige Variante mit 190 Litern Volumen erhältlich. Im Vergleich zum Dachairbag der ersten Generation ist es den ZF-Ingenieuren gelungen, sowohl die Maße als auch das Gewicht zu optimieren. Im Bauraum kommen außerdem ein ein- oder zweistufiger Gasgenerator, der Luftsack und der Diffusionskanal unter.
Etwas Platz im Dachhimmel muss also vorhanden sein und daher verwundert es nicht, dass das erste Serienfahrzeug mit innovativem Dachairbag ein Sports Utility Vehicle mit entsprechender Kopffreiheit war: der Citroën C4 Cactus. In der Folge fand er seinen Einsatz dann auch in anderen Fahrzeugen des PSA-Konzerns wie dem Citroën Berlingo, dem Peugeot Rifter oder dem Opel Combo.
Mit dem noch kompakter und leichter gewordenen Design des Airbags ist dieser Insassenschutz heute für die meisten Fahrzeugarchitekturen geeignet. Neben der breiten Palette heute gängiger Fahrzeugtypen ist ein Dachairbag aber auch für neue Fahrzeugformen wie Robotaxis prädestiniert.
Heutige Autonutzer rufen nach immer mehr Screens. Generell, so schätzen Experten, legen Autofahrer künftig viel mehr Wert auf den Innenraum, erheben diesen zu einem echten Kaufkriterium. „Mit unserem Dachairbag können Designer das Instrumentenpanel wirklich so tief, geräumig, schmal, funktional oder eben digital gestalten, wie sie möchten“, betont Bustos.
Doch damit nicht genug. Bei konventionellen Airbags kann die Interaktion des Airbags mit der Windschutzscheibe zu Scheibenbelastungen führen. Die Entfaltung des Dachairbags erfolgt hingegen parallel zur Windschutzscheibe, wodurch diese weniger belastet wird.
In Summe sind das viele Vorteile für einen Beifahrer-Airbag im Dach. Doch warum eigentlich nur für den Beifahrer? „Wir sind gerade dabei einen Dachairbag für Frontpassagiere zu entwickeln und wir glauben, dass Dachairbags künftig auch Fahrzeuginsassen auf der Rückbank schützen können“, erläutert Bustos. Für die Fondspassagiere würde sich der Luftsack entlang der Rückseite der Vordersitze entfalten. Neue Cockpit- und Lenkraddesigns könnten den Dachairbag in Zukunft dann auch den Fahrer auf seinem Platz schützen.
Achim Neuwirth ist seit 2011 als Autor für ZF tätig. Der Publizistiker schreibt bereits seit rund 20 Jahren über Mobilitätsthemen in allen Facetten.
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